Keçên Rojê
Töchter der Sonne
Geflüchtete ezidische Frauen erzählen

Spendenübergabe für Erdbebenopfer

Eine Spende von €1.100,- für die Erdbebenopfer in Nord-Ost Syrien, der Heimat der "Keçên Rojê - Töchter der Sonne" überreichen Claudia Ruhs und Sabriye Dag, Autorinnen des gleichnamigen Buches, an den Vorstand SMJÊ - Dachverband der Êzidîschen Frauenräte e.V. Xanê Agal und Xatê Geyikcî. Die Übergabe wurde für den Sender Çira TV aufgezeichnet, moderiert von Yilmaz Peskevîn Kaba. Es hat sich gezeigt, dass gesammelte Spenden für die Notleidenden im Erdbebengebiet am besten über kurdische Hilfsorganisationen überwiesen werden. Diese engagierten Frauen sorgen dafür, dass unsere Spende dorthin geht, wo wir möchten, nämlich zu den Keçên Rojê und ihren Kinder in dieser Region von Kurdistan, die besonders notleidend sind. Warum ist es so wichtig nur diesen Weg der Hilfeleistung zu nutzen?

In dieser Region leben seit dem Genozid 2014 immer noch tausende Binnenflüchtlinge in riesigen Flüchtlingslager in präkaren Verhältnissen. Das Erdbeben hat die Menschen hier besonders getroffen und gerade sie wurden bei Hilfslieferungen der großen Hilfsorganisationen benachteiligt. Übergänge wurden tagelang sowohl von der türkischen als auch der syrischen Seite geschlossen gehalten, so dass Erste Hilfe erst Tage später kam. Inzwischen waren viele Verschüttete bereits unter den Trümmern verstorben. LKWs mit Hilfsgüterspenden, wie Nahrung und Kleidung, wurden ausgeraubt, der türkische Halbmond hat Zelte nicht kostenlos an Bedürftige abgegeben, sondern verkauft, desgleichen Kleidung. Der IS erstarkt in diesem Machtvakuum, Erdogan und Assad profitieren vom Erdbeben. Es ist schlimm, dass es nicht gelingt, Hilfe in der Not über politische Dissenze zu heben. Frauen und Kinder sind hier das schwächste und letzte Glied in der Kette, gleichzeitig Fundament für ein Weiterleben und Neuanfang in der Zukunft. Deshalb geht unsere Spende über den sicheren Weg engagierter kurdischer Frauenverbände dorthin, wo sie am dringendsten benötigt wird!